Über uns

Seit fast einem Jahrhundert bietet der Kleingartenverein Alt-Schöneberg e.V. seinen Mitgliedern die Möglichkeit, im Einklang mit der Natur zu gärtnern und sich in einer lebendigen Gemeinschaft wohlzufühlen. Die Gemeinschaft im Verein spielt eine wichtige Rolle, denn hier treffen sich Menschen mit ähnlichen Interessen und teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander. Regelmäßige Treffen und gemeinschaftliche Arbeitseinsätze stärken den Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Der Kleingartenverein auf dem Berliner Südgelände ist daher nicht nur ein Ort des Gärtnerns, sondern auch der Begegnung und des Austauschs.

Darüber hinaus engagiert sich der Verein für ökologische Prinzipien und nachhaltige Gartenpraktiken. Es werden keine chemischen Pestizide oder Herbizide eingesetzt, sondern auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Bodenverbesserung gesetzt. Der Erhalt der Biodiversität und der Schutz der Umwelt stehen im Fokus der gemeinsamen Bemühungen.

Wappen des Kleingartenvereins Kolonie Alt-Schöneberg e.V.
Gründung
1926
Mitglieder
138
Parzellen
97
Fläche
27715 m²
Tulpenweg
Rosenweg
Kornblumenweg

Kolonie Chronik

Die Geschichte der Kolonie zeigt das Engagement und die Weiterentwicklung im Laufe der Zeit.
Gekürzte Fassung der Zusammenstellung von H.K. Schwensen

Gründung in den 20ern

1926 wurde die Kleingartenkolonie Alt-Schöneberg erstmals erwähnt. Sie befand sich bis 1938 am Priesterweg, musste aber aufgrund städtebaulicher Gründe einer Bahnhofserweiterung weichen. Durch den 1939 beginnenden Krieg wurden diese Baumaßnahmen aufgegeben und die im Krieg einsetzenden Fliegerangriffe machten aus dem Schöneberger Südgelände eine Flakstellung. Während des Krieges fanden pfiffige Kleingärtner dennoch kleine Flächen zum Anbau von Obst und Gemüse zwischen den Flakstellungen.

Neuanfang nach dem Krieg

Nach Kriegsende gründeten sie erneut die Kleingartenkolonie Alt-Schöneberg an der aktuellen Stelle und begannen mit dem Anbau von Obst und Gemüse. Sie bauten Unterstände aus den umliegenden Ruinen und legten in Eigenarbeit eine Wasserleitung an. Bislang mussten unsere Vorfahren, aus weit entfernten Pumpen das für den Garten erforderliche Wasser herbeitragen.

Mit der ersten Ernte erweiterten sie ihren kargen Speisezettel, waren aber auch gezwungen, ihren Ernteertrag durch einen schnell eingerichteten nächtlichen Wachdienst gegen Diebe zu verteidigen.

Die 80ziger – Aus unserer Kolonie wird ein Verein

Erst in den 1980er Jahren wurde schließlich eine einheitliche Wasserleitung und eine Stromversorgung für alle Kleingärten eingerichtet. Für die Kleingärtner war dies eine z. T. schwere finanzielle Belastung. Aber die Lage wurde gemeistert. Die finanzielle Belastung wurde auch dadurch erschwert, weil nicht alle Gartenfreunde den Sinn einer Stromleitung einsahen. Inzwischen hat aber auch der größte Zweifler die Vorzüge des elektrischen Lichtes erkannt und sich an den Kosten beteiligt.

Da wir zur damaligen Zeit noch kein eingetragener Verein waren, trugen die Mitglieder des damaligen Vorstandes die volle finanzielle Verantwortung. Aus Fehlern lernt man. 1986 beschlossen die Mitglieder der Kolonie, einen Antrag auf einen eingetragen Verein zu stellen. Dem Antrag wurde stattgegeben und wir sind seit dem ein e. V..

Auch das äußere Erscheinungsbild der Kolonie verbesserte sich. Aus Unterständen wurden komfortable Lauben, der Obst- und Gemüseanbau wurde eingeschränkt, der Erholungsnutzen bekam den gleichen Stellenwert. Mit dem Neubau von Lauben schritt auch der Einbau von Frischwasserleitungen in die Lauben und auch die Anlegung von Abwassersammelgruben voran.

Gartenfreunde in der Schweiz

Aber auch der Horizont der Schöneberger Kleingärtner erweiterte sich. Zusammen mit der federführenden Kolonie Frohsinn haben wir in den 80ziger und 90ziger Jahren einen regen Gedankenaustausch mit dem Grenchner Familiengartenverein (Schweiz) geführt. Durch zahlreiche gegenseitige Besuche sind Freundschaften entstanden, die bis zum heutigen Tag bestehen.

Neuer Wasserbund in den 90ern

Es waren 8 Kolonien des Schöneberger Südgeländes zu einem Wasserbund zusammengeschlossen und es gab nur eine Hauptwasseruhr. Die Abrechnung nach Quadratmetern verleitete viele Gartenfreunde dazu, Unmengen von Wasser zu verbrauchen. Der sparsame Nachbar zahlte ja den Verbrauch des Verschwenders mit.

Die Kolonie Alt-Schöneberg und Heiterkeit schlossen sich daher 1994 vom Wasserverbund ab und bauten ihre eigene Wasserleitung und Wasserschacht. Sie bekamen geeichte Wasseruhren und Parzellenabstellhähne. Damit wurde sichergestellt. dass nur das vom Parzelleninhaber verbrauchte Frischwasser bezahlt wird.

Es gab auch Verbesserungen in der Abfallentsorgung und regen Austausch mit anderen Kolonien.

Weiteres aus unserem Verein

  • 1948 betrug die Pacht für einen Quadratmeter 5 Pfennige, heute sind es 0.4801 €.
  • Aus alten Unterlagen geht hervor, dass wir Gartenfreunde unter uns haben, deren Familien schon seit 1945 mit unserer Kolonie verbunden sind.
  • Auch viele Mitbürger aus fernen Ländern fanden gefallen daran, Unterpächter einer Parzelle zu werden. So haben wir in unserer Kolonie Gartenfreunde aus der Türkei, Brasilien, Polen, Libanon, England, Italien, Japan und Syrien.
  • Es existieren noch Protokolle ab den Jahren 1951. Da diese aber handschriftlich geschrieben wurden, sind sie nur zum Teil lesbar.

Wir freuen uns auf jeden neuen Teilnehmer und auf jeden Sommer, den wir in unseren Garten verbringen dürfen.

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